Berichte - Marathons, Ultras und Laufalltag

Donnerstag, 25. November 2010

6h-Lauf Troisdorf, 13. November 2010



Sechs Stunden im Kreis laufen ist für mich immer wieder höchst entspannend. In Kleinkarlbach in der Pfalz habe ich das schon dreimal gemacht und jedesmal sehr genossen.
Die rührigen Veranstalter vom M.U.T. in Troisdorf haben in diesem Jahr bereits die 10. Auflage ihres 6h-Laufes zu feiern - und da wollte ich unbedingt hin.

Extra fürs Jubiläum haben alle LäuferInnen eine ganz tolle Tasse bekommen, handbemalt, mit der obigen Abbildung. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Nun zum Lauf selber: es wurde eine sehr sehr nasse Angelegenheit. Beim Start und auf den ersten Runden war es mehr so sanft fallender und warmer Landregen. Von Anbeginn bin ich mit Thomas, auch ein LTHler (Lauftreff Hemsbach) gelaufen und wir haben viel Gesprächsstoff gehabt.


Geregnet hat es eigentlich die ganze Zeit, aber was dann nach 3 Stunden Laufzeit runterkam, war echt heftig.


Egal, wir hatten unseren Spass und nach 6 Stunden und dem Schlußknall blieben wir stehen und sahen doch noch richtig gut aus, oder?

Donnerstag, 4. November 2010

Frankfurt Marathon, 31. Oktober 2010

Zum 11. Mail in Frankfurt gelaufen, zum 4. Mal mit meiner Schwester und das bei wunderbarem Wetter! Die Strecke ist mir ja mittlerweile sehr vertraut, aber es gibt immer wieder Ecken, bei denen ich mich frage, ob ich da schon einmal gelaufen bin... Aber es gibt auch sehr vertraute Passagen, wie hier auf der Brücke über den Main (da singe ich immer "Es führt über den Main eine Brücke von Stein, wer darüber will gehen, muss im Tanze sich drehn... fallallala fallallallaa.. und dann laufe ich tanzend und drehe mich einmal um meine eigene Achse... lustig.)
Es war mal wieder ein ganz toller Lauf, vielen Dank, Bini!

Dienstag, 19. Oktober 2010

Brocken-Marathon, 9. Oktober 2010

Schon zum dritten Mal bin ich diesen superschweren Marathon gelaufen - immerhin 1000 Höhenmeter und für mich Laufschnecke ist das heftig. Aber jedesmal toll und ich hatte diesmal - genauso wie 2008 - das Glück, dass wir gutes Wetter und tolle Fernsicht hatten.
Und auf dem Foto (das ich als Printversion brav gekauft habe) bin ich oben auf dem Brocken angekommen, auf 1.142 m Höhe. Unmittelbar davor bin ich drei Kilometer nur gekraxelt auf einem alten Panzerplattenweg. Das ist jedesmal total faszinierend: der Weg beginnt im Wald zu steigen, dann folgt irgendwann das Schild "900 Meter über NN", weiter geht`s mit brennenden Oberschenkeln, die Bäume werden kleiner und kleiner, der Wind bläst mehr und mehr - und dann ist da das Schild "1.000 Meter über NN". Ab da ist das Brockenplateau mit dem markanten Turm gut zu erkennen (außer es ist Nebel, so wie im letzten Jahr und eigentlich so um die 300 Tage im Jahr). Auf den letzten Metern wird es dann hochalpin: keine Bäume mehr, es ist sehr kalt - auch dieses Jahr trotz Sonne - und das, obwohl wir "nur" auf gut 1.100 Meter über NN sind. Und dann kommt der Abstieg, einige Kilometer einfach die Strasse hinunter, bevor es wieder in den Wald geht - und es eigentlich unglaublich ist, dass wir vor wenigen Minuten noch in einer klimatisch so ganz anderen Welt waren. Faszinierend, dieser Lauf!

6h-Lauf Kleinkarlbach, 3. Oktober 2010

Laufen, wo andere Urlaub machen - und dann noch unter Freundinnen und Freunden - das ist Kleinkarlbach. Schon zum dritten Mal haben Gabi und Peter mitsamt vieler lieber HelferInnen vom LT Weisenheim am Berg diesen wunderbaren Ultra in Kleinkarlbach in der schönen Pfalz ausgerichtet.
Mir ging es während des gesamten Laufes bei prächtigem Wetter sehr gut - wie auf dem Bild am "Heartbreak Hill" der Strecke gut zu erkennen ist. Insgesamt bin ich 19 Mal diese Runde gekreiselt und kam so auf immerhin etwas mehr als 48 km. Hier komme ich gerne wieder!



Mittwoch, 29. September 2010

Fotos von der Jubilee-Ehrung beim Berlin Marathon



Als kleine Erinnerung habe ich hier noch Fotos von der Jubilee-Ehrung beim 37. Berlin Marathon eingestellt. Die Fotos hat Mario Sagasser vom 100MC gemacht, in dem ich ja jetzt (mit 103 Marathons) auch Vollmitglied bin. Auf dem Foto ist meine künftige "ewige" Startnummer zu sehen und ich finde, die F 303 ist eine richtig schöne Nummer!
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Und toll fand ich es auch, dass auch Christoph von "meinem" LT Hemsbach auch Mitglied im Jubilee-Club wurde (wobei er mit seinen sub3:30- Zeiten eigentlich eine andere Sportart als ich betreibt...) und Doris neben ihrer Jubilee-Mitgliedschaft ihren 150. Marathon feiern konnte. Mario übrigens seinen 250., und das mit einer Zeit ganz knapp über 3 Stunden...Wahnsinn! Und dass Sigrid, die Frau mit den meisten Marathons weltweit (deutlich über 1550!!) es sich nicht nehmen ließ, uns bei der Ehrung zu begleiten und zu beglückwünschen, war auch sehr schön.


Dienstag, 28. September 2010

Berlin Marathon, 26. September 2010

Uups, das war eine sehr nasse Angelegenheit! Vom Start weg und Stunden vorher hat es wie aus Kübeln geschüttet, aber dank diverser Folien und Müllsäcke habe ich nicht gefroren. Die Stimmung vor dem Start war toll, wie das in Berlin eben so ist. Und dann haben sie wieder "Chariots of Fire" gespielt, wie bei meinem ersten Marathon 1989 in Frankfurt - das erzeugt Gänsehautfeeling bei mir! Und es passte ja auch, denn es war ja mein 10. Marathon in Berlin und wenn ich finishen würde, dann wäre ich also auch Jubilee-Mitglied.

Und so lief ich denn durch den Regen, immer wieder beschlug die Brille und trotz Schirmmütze gab es so manchen Regentropfen auf meinen Gläsern - naja, aber die Strecke konnte ich ja dank meiner ca. 37.000 MitläuferInnen nicht verfehlen.
Es lief ganz gut, obwohl ich doch deutlich steifer war als normal und die Nässe war nicht so super angenehm. Wenn ein leichter Wind aufkam, wurde es ganz schön frisch, aber was soll`s, ich bin recht gleichmässig vor mich hingetrabt.

Und im Ziel gab es dann die Belohnung: neben der Medaille sind wir dann zur Jubilee-Ehrung geschritten (mit mir waren es über 170 LäuferInnen, die dieses Jahr ihren 10. Berlin Marathon gefinisht haben). Dort bekamen wir unsere ewige Startnummer überreicht und ich habe mit der F 303 eine sehr nette Nummer bekommen. Die werde ich fortan immer in Berlin tragen dürfen.

Und die Urkunde sieht auch richtig edel aus und bekommt in meinem Marathon-Ordner natürlich eine eigene Klarsichthülle...


Schön war es auf jeden Fall, auch wenn es diesmal durch das Wetter bedingt weniger Zuspruch an der Strecke gab und auch die Musikgruppen etwas spärlicher in Erscheinung traten.

Dienstag, 14. September 2010

Berlin - Jubilee, ich komme!


Am 26. September ist Berlin Marathon, das wird dann hoffentlich mein 10. Lauf dort und dann komme ich in den Jubilee-Club. Juchhu!

Dienstag, 7. September 2010

Radiergummiliga, da bin ich dabei!


Also, dieses Bild ist doch genial - ich gehöre auch der Radiergummiliga an! Immer schön gemütlich vor sich hin laufen und die schnellen Bleistifte vorbeiziehen sehen....

Montag, 6. September 2010

Darmstadt Marathon, 5. September 2010

Zum dritten Mal gib`s einen Marathon in Darmstadt (neben dem Knastmarathon in Darmstadt-Eberstadt, der mir noch fehlt) und ich bin natürlich wieder dabei.


Die Marathonmesse findet diesmal nicht in der Leichtathletikhalle statt, sondern in Zelten direkt hinter dem Sportplatz des Bürgerparks, wo wir einlaufen werden. Ist wohl billiger und dank des guten Wetters auch gut besucht.

Am nächsten Morgen treffe ich meine Schwester, mit der ich natürlich zu diesem dritten Marathon antrete, wobei sie den Halbmarathon laufen wird.
Unsere sehr wunderbaren Schwesternmarathonshirts haben wir auch wieder an, das gehört sich ja auch so!
Wir sind gut drauf vor dem Start und machen blöde Witze.... und wir freuen uns auf den bevorstehenden Lauf bei bestem Marathonwetter: sonnig, kühl und trocken!
Susanne ist auch dabei und darf sich unsere kurzweiligen Anekdoten und Witze anhören.
Wir gehen voller Vorfreude an den Start und der Lauf ist ausgesprochen kurzweilig - kaum losgelaufen sind wir auch schon Richtung Oberwaldhaus unterwegs, wo wir nach ca. 3 Km in den Wald laufen.

Wir laufen hinter dem Zeughaus und dem Kranichsteiner Schloß nebst Weiher vorbei und dann kommt auch schon die erste Verpflegungsstelle. Weiter geht es auf der Bernhardsackerschneise, etwas wellig, aber wunderschön - rechts das Bernhardsbrünnchen, dann öffnet sich der Wald und wir haben freien Blick auf die Scheftheimer Wiesen. Rechts biegen wir dann ab in den Heuweg und kommen auf der Erbacher Strasse nach ca. 9 km wieder mit Asphalt in Berührung. Am Hofgut Oberfeld geht es dann wieder in die Natur - auf das wunderschöne Oberfeld. Wir werden von einer Gänseherde (ja, wirklich!) begrüßt und laufen mit schönen Ausblicken auf das Oberfeld und den es umrahmenden Wald weiter. Wieder geht es in den Wald hinein und wir laufen ein Stück die Oppermannwiesenschneise weiter, rechts liegt der Steinbrücker Teich und dann kommen wir - nach einer gut platzierten Verpflegungsstelle - wieder auf die Dieburger Strasse Richtung Innenstadt. Hier gibt es einen leichten Anstieg, aber die Belohnung folgt sogleich, denn Richtung Spessartring fällt es wieder ab. Wir biegen vor dem Spessartring ab und können den Blick auf das Löwentor genießen, bevor wir dann mit dem Anblick der wunderbaren Jugendstilvillen, der Darmstädter Sezession (Museum) und natürlich der Russischen Kapelle belohnt werden. Im Sonnenlicht blitzen deren Dächer und auch der Fünffingerturm (oder auch Hochzeitsturm genannt) grüßt uns LäuferInnen schon von weitem. Weiter geht es durch die schönen Parkanlagen der Mathildenhöhe mit leichtem Gefälle Richtung Darmstädter Schloß (die dieses Jahr die Finishermedaille ziert) und am Darmstadtium vorbei (was auch "Schepp Schachtel" genannt wird, das passt besser...). Über den Karolinenplatz mit Blick auf das Staatsarchiv mit seinen schönen Säulen und das Museum - und schon sind wir im Herrngarten, Darmstadts grüner Lunge. Aber nur für wenige Meter, denn dann befinden wir uns mitten im Martinsviertel und biegen schon gleich auf die Kranichsteiner Strasse ein, die quasi die Zielgerade bildet. Noch knapp 2 km sind es von hier aus ins Ziel der Halbmarathonis, ich darf nochmal in die zweite Runde einbiegen - und die wird sehr einsam.
Und wenn mir SpaziergängerInnen begegnen, was an diesem spätsommerlichen Tag ja doch des öfteren passiert, so werde ich angeschaut, als käme ich vom Mond. Frei nach dem Motto: in Darmstadt ist Marathon und kein Mensch weiss davon. Es gab auch im Vorfeld nur ein paar Mini-Plakate in der Stadt, kein Wunder also, wobei das ja auch eine Kostenfrage ist.
Es ist auch Null Stimmung an der Strecke, keine Band, kein Blasorchester, keine Trommelgruppe oder sonstwas. Verstehen kann ich das eigentlich nicht, denn es gibt ja nun sehr viele Musikvereine, Bands etc. in Darmstadt - und viele von diesen hätten sicherlich gegen ein paar Getränke und ein T-Shirt für einige Stunden gespielt.
Dieses Jahr waren es noch weniger TeilnehmerInnen als im letzten Jahr und ich vermute, dass zumindest der Marathon im kommenden Jahr nicht mehr stattfinden wird - der Halbmarathon wohl schon. Aber mit etwas mehr als 200 TeilnehmerInnen beim Marathon ist kein Staat zu machen - mit knapp 1000 beim Halbmarathon hingegen schon. Naja, ich war dreimal dabei und das ist toll.

Montag, 23. August 2010

Müritz-Lauf, 21.08.2010

Ich bin eine Müritzumrunderin, hach, das war toll! Aber es war durchaus auch ein ganz schönes Stück Arbeit, 76,7 km bei bis zu 28 Grad und teils auch heftigem Wind.
Die Strecke ist ganz toll, viel durch den Wald, anfangs auch durch den Nationalpark Müritz. Hier leben viele seltene Tiere, Seeadler zum Beispiel. Schöne Wege, teils asphaltiert, aber auch viele Waldwege prägen diesen Kurs. Flach ist es überwiegend schon, einige Anstiege gibt es, aber diese sind nicht steil. Ich bin aber sehr vorsichtig, denn die Hitze und die Ankündigung, dass der Wind schon eine Herausforderung sein soll, haben mich sehr beeindruckt.
A propos beeindruckt: beim 28km-Lauf war auch eine sehr prominente Teilnehmerin, die mal locker alle, auch alle Männer, einkassiert hat. Wer das wohl war?


Ja, genau, Mocki höchstpersönlich! In Barcelona bei der EM vor wenigen Wochen über die 10.000 Meter noch einen superguten 6. Platz belegt und dann beim Müritzlauf! Ich habe sie zwar nicht persönlich getroffen, aber fand es doch klasse, quasi beim gleichen Event wie eine Europameisterschaftsteilnehmerin und Weltklasseläuferin mitmachen zu können.


Ich selber war, wie gesagt, wesentlich gemütlicher unterwegs. Auf den ersten 10 km gab es gar keine Versorgung, aber ich hatte ja mit meinem Wassergürtel vorgesorgt. Auch zwischen 10 und 20 liefen wir ohne Wasserversorgung, was für mich nicht weiter schlimm war - für einige Mitläufer war das aber schon ein Problem, weil sie eben nicht vorgesorgt hatten. Das ist dann aber auch der einzige Schwachpunkt der Veranstaltung gewesen.
Die Strecke war dann so zwischen ca. km 30 und 40 nicht mehr ganz so schön, hier liefen wir viel auf nicht abgesperrten Strassen und teils blies der Wind heftig (Kilometerangaben gab es an der Strecke übrigens gar nicht, nur an den Verpflegungsständen ab und an -ich habe dann halt immer gefragt, wie weit wir denn sind).
Dann hatten wir die Müritz überquert und hatten sie dann rechts von uns - nicht immer ganz nah, aber sie blinkte immer wieder zwischen den Bäumen durch. Ab ca. km 50 hatte ich mit Hubertus einen Mitläufer aus Hamburg gefunden, mit dem ich mich nett unterhalten konnte. Mir setzte die Hitze ganz gut zu, daher habe ich meine "Salami-Lauftaktik" angewendet: immer so 5 bis 6 Minuten laufen und dann so 3 bis 4 Minuten flottes Gehen. Das ist für mich sehr wohltuend und ich bleibe dann immer im Wohlfühlbereich. Und dann gab es auch immer mehr Wasserstellen, zum Ende der Strecke - die dann immer schöner wurde, durch den Wald, teils auf kleinen trail-artigen Waldwegen - fast jeden Kilometer.
Ich habe mich immer von oben bis unten abgekühlt, ich merke, dass ich sonst "heißlaufe" wie ein Dieselmotor, damit ging es mir sehr gut. Und dann kam der Zieleinlauf, der sah so aus:



Wir liefen nach 10:10 ein, eine Schnapszahl, dann gab es noch Nudeln und Freibier und ich bin zufrieden und glücklich in mein Hotel gegangen, das wunderbar am Tiefwarensee (kleinerer See in Waren) gelegen war.
Es war sehr schön und an die Müritz will ich unbedingt nochmal!

Mittwoch, 18. August 2010

Auf zum Müritzlauf!


Am Freitag fahre ich nach Waren an der Müritz, um dort zu versuchen, knapp 77 km rund um die Müritz zu laufen!
Mal sehen, wie das wird!

Donnerstag, 22. Juli 2010

SCMT 24h-Lauf Berlin, 17./18. Juli 2010









Ich bin noch ganz überwältigt von diesem tollen Lauf, das war ein Erlebnis, was noch sehr lange nachwirkt. Das Siegerehrungsfoto gibt es gleich am Anfang dieses Berichts, denn es war wirklich sehr besonders, dass es drei Siegerinnen gab! Aber der Reihe nach:
Beim Aussteigen im Hauptbahnhof Berlin bin ich von der Hitze am Freitag völlig erschlagen und denke "Du spinnst, bei so einem Wetter läuft frau gar nicht und schon gar nicht 24 Stunden". Es waren so ca. 37 Grad und die Klimaanlage im Zug war auch teils ausgefallen. Nun ja.
Ich quartierte mich im Hotel direkt vis-a-vis des Stadions in Berlin-Weissensee ein und ging dann am frühen Abend zum Startbereich. Dort empfing mich der Organisator Klaus Schulz mitsamt seinen HelferInnen vom Sri Chinmoy Marathon Team sehr freundlich - und ich kam in den Genuß eines sehr guten Abendessens (Nudeln mit leckerer Soße und Salat).
In der Nacht gab es aber ein schönes Gewitter, der Regen setzte um 11 Uhr aus und um 12 sind wir gestartet - wie ersichtlich, auf nassem Asphalt, der dann bald zu dampfen anfing.


Von Anfang an lief ich zusammen mit Luzie, einer Läuferin aus Berlin, die schon mehr Erfahrungen im 24h-Lauf hat als ich. Wir waren ein gutes Gespann, haben erstaunlich viel Gemeinsamkeiten und geteilte Interessen festgestellt und so vergingen die Stunden wie im Flug.



Es war ein richtig gutes und schönes Miteinanderlaufen, vielen Dank dafür, Luzie!


Mir ging es richtig gut, die Runde, die etwas länger als 1 km war, fand ich recht abwechslungsreich: nach dem Verpflegungsstand ging es etwa 200m ganz leicht bergauf, gut um dort eine Gehpause einzulegen. In der oberen Ecke befand sich die Sporthalle, in der ich meine Wechselkleidung deponiert hatte (ich musste aber gar keine Kleidung wechseln und habe die Halle nur aufgesucht, um zwischendurch scheuergefährdete Stellen nachzuschmieren). Dann kam eine Rechtskurve und wir liefen entlang zweier Sportplätze und einer Sporthalle, deren kleines Außengelände am Samstagnachmittag durch Familien belebt war. Hier stand eine riesige aufblasbare Wasserrutsche, die ich sehr gern mal runtergerutscht wäre. Dann gings wieder rechts rum, links und rechts standen Bäume, es folgte ein Beachvolleyballfeld, wo aber niemand spielte. Dann ging es ein bisschen kurvig weiter mit viel Grün, bevor wir dann auf der linken Seite die Zelte der LäuferInnen und BetreuerInnen passierten, und dann waren wir auch schon wieder im Bereich des ZählerInnenzeltes und der Verpflegung.

Es wurde dann im Laufe des Nachmittags recht warm, so dass ich in fast jeder Runde dankbar die aufgestellte Wanne mit Schwämmen nutzte und auch zwischendrin immer mal unter dem Waschbecken auf dem Damen-WC Gesicht und die Unterarme minutenlang unter kaltem Wasser kühlte.


Die Sonne schien dannd doch ganz schön stark und ich war froh, mich ordentlich mit Sonnenmilch eingeschmiert zu haben.
An Getränken in reicher Auswahl mangelte es nicht, es gab einfach alles (Wasser still und sprudelnd, Elektrolyt, Cola, verschiedene Säfte, alkoholfreies Bier, später kamen mehrere Teesorten dazu, ausserdem Brühe und morgens Kaffee). Auch zu essen gab es reichlich, angefangen vom Üblichen wie Obst und Riegel, aber dann auch alles Erdenkliche an Süßem (Schokolade, Gummibärchen, Kuchen), Salzigem (Salzstangen, Nüsse etc.). Und natürlich auch warmes Essen, wie Karotten mit Kartoffeln, Nudeln, Suppe mit Reis - einfach alles. Unglaublich, was das Sri Chinmoy Marathon Team da auffährt. Und das die ganze Nacht hindurch, wie das folgende Foto zeigt:
Um Mitternacht schickte Klaus Schulz dann die 12-Stunden auf die Strecke, so dass es jetzt etwas belebter wurde.
Unterhaltung an der Strecke gab es auch, im Bereich der ZählerInnen aus der "Dose", meistens meditative Musik aber auch Folkloristisches in sehr angenehmer Lautstärke. Und über viele Stunden gab es auch Live-Musik eines Duos, teils unterstützt durch einen Sänger, die mit Steeldrum und Akkordeon musizierten. Ich glaube, dass sie überwiegend Lieder von Sri Chinmoy spielten, der ja sehr viel komponiert hat.
Mir wurde jedenfalls nie langweilig und ich war jedesmal übierrascht, was ich alles an Neuem auf jeder Runde sah - und wunderbare Unterhaltung hatte ich ja dank meiner Mitläuferin Luzie.



Interessant war auch, dass wir zwischendrin immer mal dachten, völlig alleine auf der Runde zu sein und dann uns auf einmal wieder in einem Pulk fanden:

Als dann der Sonntag da war und die Nacht vorbei, zeigte sich das Wetter sehr angenehm: bedeckter Himmel, kein Regen und die heftige Hitze war gewichen. Und so liefen wir vor uns hin, mir ging es immer noch blendend und ich war in fast jeder Runde am Essen und/oder Trinken (vermutlich habe ich während dieses Laufes ordentlich zugenommen...).

In jeder Runde kamen wir auch an dem Zählboard vorbei und da sahen wir, dass die dritte Läuferin, Maria, mittlerweile etwas nachgelassen hatte und mit uns fast gleichauf war.
Luzie hatte die geniale Idee, dass wir drei doch mit der exakt gleichen Km-Zahl finishen könnten. Und so fragten wir Maria, auf die wir dann aufgelaufen waren, ob sie damit einverstanden sei - und sie war es!
So liefen wir fortan gemeinsam und vereinbarten, dass Maria und ich um ca. 11.45 Uhr - also eine Viertelstunde vor Rennschluss - mitsamt der Schlußfahne im Bereich der ZählerInnen auf Luzie warten würden. Sie hatte nämlich eine Runde Rückstand, nachdem sie sich am frühen Morgen die Füße wegen Blasen hatte verarzten lassen.
Gesagt, getan - Luzie lief ihre letzte Runde und wir nahmen sie dann wieder in Empfang, um uns auf die letzten Triumph-Meter zu begeben.

Diese letzten Meter legten wir gemütlich gehend und reichlich euphorisiert zurück und als dann die Schlußsirene ertönte, setzten wir uns mitsamt unseren Fahnen auf den Boden, nachdem wir uns erst einmal in die Arme gefallen waren.





Dann gingen wir uns duschen und versammelten uns mit allen MitläuferInnen und HelferInnen zu einem leckeren "Post-Race-"Essen, das wieder sehr gut war. Und dann wurden wir alle drei als Siegerinnen des Self Transcendence 24h-Laufes von Berlin 2010 geehrt. Wir hatten jeweils 151,002 km geschafft. Ich bekam zusätzlich noch einen Blumenstrauss für die Vollendung meines 100. (Ultra)marathons. Und zum Schluß stellten wir uns alle noch zu einem Schlußfoto auf. Danach waren wir dann doch alle so müde, dass wir uns auf den Heimweg machten - für mich hieß das nur: einmal über die Strasse ins Hotel.




Für mich war das ein ganz besonders schönes Erlebnis, schon mein erster 24h-Lauf letztes Jahr in Reichenbach hat mir viel Freude gemacht. Und ich hoffe sehr, im kommenden Jahr wieder einen solchen 24h-Lauf machen zu können - gern wieder den SCMT - Lauf in Berlin, der in diesem Jahr leider nicht sehr viele TeilnehmerInnen hatte (17 bei den 24h, 19 bei den 12h).